„Lola Blau verlangt es nach Theater
Das Landestheater Eisenach zeigt Georg Kreislers Ein-Personen-Musical über eine jüdische Schauspielerin, die um jeden Preis auf die Bühne will.
… Der Österreichische Dichter und Komponist Georg Kreisler schrieb wunderbare Lieder für die naive jüdische Varité-Schauspielerin, melodiöse Sprachspiele, zum Teil bitterböse und am Rande des Nonsens. Christian Keul begleitet diese am Klavier. Dass er kein professioneller Schauspieler ist, dem Regisseur Carsten Kochan kleine Sprechrollen gegeben hat, stört nicht weiter. Die Bühne gehört ja Irina Ries als Lola Blau. Sie singt mit rauer Stimme und spielt die Naive einprägsam. Darin verliert sich die Figur jedoch mitunter zu sehr.
… Gegen Ende zeigt sich aber doch, wie bitter Lola geworden ist. Die stärkste Szene ist jene mit Frau Schmidt. Irina Ries intoniert den derben Wiener Akzent, verzehrt das Gesicht zur feinen Dame, die über ihr Leben fabuliert und mitläuft, egal wer gerade regiert, „ich bin doch nur die Frau Schmidt.“ „Heute Abend: Lola Blau“ hält dem Bürgertum den Spiegel vor. Einzig zwei Stofftücher mit Hakenkreuzen sind eine bewusste Provokation. Ansonsten ist die Bühne spärlich gehalten. Scheinbar spontan wird die Lola mit dem gespielt, was der Schauspielerin in die Hände fällt. Eine Lampe als Telefon, ein Koffer als Bett. Ja, wie schrieb schon Kreisler: Im Theater ist was los.“
Katja Dörn / 11.11.13 / TLZ
„Eisenach – Ein Klavier, einen Pianisten, ein Mikrofon, einen Koffer und eine Frau – mehr braucht ein Musical eigentlich nicht. Zumindest nicht «Heute Abend: Lola Blau».
Am Freitagabend feierte das Monodrama Georg Kreislers im Eisenacher Landestheater seine Premiere und obwohl nur wenig Publikum gekommen war, war diese, nicht zuletzt wegen des langanhaltenden Applauses, ein Erfolg.
… Gespielt wird Lola Blau im Eisenacher Theater von Irina Ries, welche mit großer Bravur und nur unterstützt von ihrem Pianisten, Christian Keul, durch das rund zweistündige Programm führt.“
eol/ppb / 10.11.13 / eisenachonline.de